Letztlich ist die Performance der europäischen Märkte dieses Jahr ausschließlich durch ‚Multiple Expansion‘ getrieben worden, während die Gewinnentwicklung weiter enttäuscht. Mittlerweile sind die Bewertungen aber nicht mehr günstig - im DAX z.B. liegt das KGV mit über 17 bereits deutlich über dem Niveau des Ausbruchs des Ukraine-Krieges (15). Um weiter zu performen, braucht Europa Gewinndynamik – die ist aber, im Gegensatz zu den USA – nicht zusehen.
Die Schwäche Europas wird auch anhand des gestrigen Handelsdeals mit den USA deutlich. Im Gegensatz zu China hat man keinerlei Assets, die man als Verhandlungsmittel einsetzen kann. Es geht nur darum, für die ohnehin wenig zukunftsfähigen Industrien duckmäuserisch dass Schlimmste abzuwenden um irgendwie Lebenszeit zu gewinnen.
Die Abwertung des US-Dollars sollte ebenso zum Ende kommen. Ungeachtet des konsensualen Abgesangs auf die US-Währung weisen US-Assets unverändert eine höhere reale Rendite als z.B. europäische oder japanische Assets auf und damit bleibt der US-Dollar attraktiv für Portfolioinflows. Zudem produzieren China, Japan und Europa unverändert hohe Überschussersparnisse (Leistungsbilanzüberschüsse) und der USD ist der einzige Markt, der die Größe und Liquidität hat, um diese aufzunehmen.