Schultes Portfolio View

Korrektur ja, Crash nein – Was weiter für Aktien spricht

Welch ein Unterschied ein paar Tage an der Börse machen können. Am Freitag hat ein schwacher Arbeitsmarkt die Sorgen der Investoren verstärkt, dass die US-Konjunktur schneller abkühlt als gedacht. Plötzlich ist der September als Zinssenkungstermin „ewig weit“ entfernt. Zudem reißen die schlechten Nachrichten aus dem Technologiesektor nicht ab – weniger gute Gewinne, das Debakel um Intel und Warren Buffett verkauft Apple. Als wäre das alles noch nicht genug, kommt die Eskalation im Nahen Osten als Belastungsfaktor hinzu. Erleben wir jetzt den Beginn eines Bärenmarktes und ist damit die Zeit gekommen, aus Aktien auszusteigen?

Nein, diese Bewegung wird den S&P 500 um rund zehn bis eventuell 15 Prozent korrigieren lassen und damit im Rahmen einer üblichen „Sommerkorrektur“ bleiben. Was sind die Gründe für unseren mittelfristigen Optimismus: 

Das Finanzsystem ist stabil

Um eine Aktienmarktkorrektur im S&P 500 in der Größenordnung von 20 Prozent oder mehr auszulösen, bedarf es nicht nur einer US-Wachstumsabschwächung, sondern einer Rezession in Verbindung mit einer systemischen Krise. Eine restriktive Geldpolitik und eine konjunkturelle Abkühlung reichen für einen Crash nicht aus; die US-Notenbank müsste dafür in ihrem vorausgegangenen Zinserhöhungszyklus etwas „im System zerstört“ haben. Beispiele hierfür sind das Platzen der Tech-Blase 2001 und der Sub-Prime-Blase 2008. Dies ist in diesem Zyklus nicht der Fall. 

Notenbanken können und werden handeln

Der große Unterschied zu 2022 ist, dass die Notenbanken eine enorme „Feuerkraft“ haben, die Zinsen zu senken, und sie werden diese nutzen. Es stimmt, dass der September für die erste Fed-Zinssenkung noch lange hin ist. Aber sollten sich die Schwächesignale über den Sommer mehren, wird die Fed eben mit zwei oder drei Zinsschritten von 25 oder gar 50 Basispunkten reagieren. Dies stützt dann rein mathematisch die Bewertungen an den Aktienmärkten.

US-Wirtschaft weiter mit viel Potenzial

Es ist völlig normal, dass nach der Rally der vergangenen Monate Nvidia & Co. etwas Luft ablassen. Wir glauben aber nicht an eine Blase im Technologiebereich. Zum einen sind die Bewertungen bei Big Tech nicht besonders problematisch und Künstliche Intelligenz als Investmentthema steht in seiner Relevanz eher am Anfang, nicht am Ende. Zudem bleibt es dabei, dass sich die Angebotsstruktur der US-Wirtschaft sehr positiv entwickelt. Die Daten zum US-Produktivitätswachstum haben dies in der vergangenen Woche erneut unterstrichen.

“Der Aktienmarkt befindet sich in einer Korrektur, nicht in einem neuen Bärenmarkt.”

Fazit: Korrektur ja, Bärenmarkt nein

Eine Risikoreduktion, wie wir sie im Macro Allocation Fund vorgenommen haben, sollte nur taktischer, nicht struktureller Natur sein. Der Fokus bleibt auf dem US-Markt. Die Portfoliostruktur sollte im derzeitigen Konjunkturumfeld gut diversifiziert sein und neben Technologie auch defensive Werte umfassen. Diese haben sich in den vergangenen Tagen sehr gut gehalten und teilweise sogar Zugewinne verzeichnet. Für Europa und Japan sehen wir derzeit mehr Risiken als Chancen.

 

Dr. Eckhard Schulte

Fondsmanager

Seit Beginn seiner beruflichen Laufbahn im Jahr 1996 beschäftigt er sich mit makroökonomischen Analysen und den Rentenmärkten.

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