Mit einer Erhöhung der durchschnittlichen Zollsätze auf jetzt rund 12 Prozent generierte Trump im April gerade einmal Mehreinnahmen von rund acht Milliarden Dollar verglichen mit dem Status quo zuvor. Berücksichtigt man, dass der April auf der einen Seite die Einnahmeneffekte wohl noch unterzeichnet, auf der anderen Seite aber in den Folgemonaten auch Ausweicheffekte stattfinden werden, so kann man als Arbeitshypothese die April-Mehreinnahmen durchaus aufs Jahr hochrechnen. Dann ergäben sich Mehreinnahmen von ca. 100 bis maximal 150 Mrd. Dollar, was ca. 0,3 Prozent des gesamten BIP entspricht. Dies deckt gerade mal den Anstieg der Zinskosten von 2024 auf 2025, der aufgrund des höheren Defizits bei rund 120 Milliarden Dollar liegt.
Trumps unsinniger Zollkrieg in einem Chart


Wollte Trump wirklich einen signifikanten Einnahmeeffekt erzielen, dann müsste er das Niveau der Zölle also weit über das Niveau der Weltwirtschaftskrise und auch über das Niveau Anfang des vergangenen Jahrhunderts erhöhen. Dies aber würde die globale Konjunktur in eine Depression stürzen, womit auch die Rechnung für die USA nicht aufginge.
“Somit ist klar, dass Trump mit seinem Zolltheater zwar öffentlichkeitswirksam den roten Teppich ausgerollt bekam, aber am Ende wohl lediglich ein paar symbolische Erfolge wie z.B. beim Thema Fentanyl für sich beanspruchen wird können. Der finanzielle Nutzen dieses Schauspiels ist kaum relevant.”
Auf der anderen Seite aber leiden sowohl seine Zustimmungswerte im eigenen Land als auch das Vertrauen bei internationalen Investoren so stark, weswegen das Thema wohl eher früher als später wieder in der Mottenkiste verschwinden dürfte.